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Fächerangebot

Neben dem "klassischen" Unterrichtsangebot beinhaltet unser Stundenplan unter anderem folgende waldorfspezifische Fächer:

Sprachen

  • Ein breites sprachliches Spektrum

    Wie an den meisten Waldorfschulen werden auch an unserer Schule ab der 1. Klasse zwei Fremdsprachen unterrichtet, Englisch und Russisch. Durch das Angebot einer germanischen sowie einer slawischen Sprache möchten wir den Schüler:innen ein breites sprachliches Spektrum vermitteln, das verschiedene Sprachstrukturen umfasst.

    Russisch und Englisch unterscheiden sich stark in ihrer Lautstruktur, ihrer Grammatik und im Hinblick auf das Alphabet. Durch das Erlernen beider Sprachen werden die kognitive und sprachliche Entwicklung der Schüler:innen auf besondere Weise gefördert.

    Neben dem Spracherwerb spielt auch die Beschäftigung mit verschiedene Kulturen und Traditionen eine wichtige Rolle. Es ist uns ein Anliegen den Schüler:innen kulturelle Vielfalt zu vermitteln und die Wege für ein weltzugewandtes Denken zu ebnen.

    Ab der 9. Klasse haben die Schüler:innen die Möglichkeit statt Russisch eine romanische Sprache, nämlich Spanisch zu lernen.

Werken

  • Praktisches Arbeiten mit unterschiedlichen Materialien

    Im Werkunterricht arbeiten wir altersentsprechend über die Schuljahre mit verschiedenen Materialien wie zum Beispiel Holz, Ton, Stein und Metall. Der Werkunterricht beginnt in der 5. Klasse mit dem Handschnitzen und findet in den Klassenstufen 5 bis 8 wöchentlich mit einer Doppelstunde statt. In den Klassenstufen 9 bis 12 wird Werken dann in mehrwöchigen Epochen und unterschiedlichen Gewerken unterrichtet.

    Unter anderem findet eine intensive Schreinerepoche statt, in deren Rahmen die Schüler:innen ein selbst entworfenes Möbelstück herstellen. Dabei werden viele der traditionellen Holzverbindungen angewandt und alle Arbeitsschritte wie Sägen, Hobeln, Verbinden, Schleifen geübt und vollzogen. Weitere Epochen sind Kupfertreiben, Plastizieren, Steinhauen und Holzbildhauen.

    Der Werkunterricht schult die Feinmotorik und die Konzentrationsfähigkeit der Schüler:innen. Dabei schärft er den Blick für Zweckmäßigkeit und Ästhetik der Dinge. Alles, was die Schüler:innen im Unterricht anfertigen, ist sinnvoll: Es soll brauchbar und zugleich künstlerisch gestaltet sein. Bei der Arbeit im Werken machen die Schüler:innen die Erfahrung, dass sie sich auf die Eigenheiten des jeweiligen Materials (Holz, Ton, Stein, Metall usw.) einstellen müssen.

Musisch-künstlerischer Bereich

  • Musik und Kunst - zwei wichtige Säulen

    Ein wesentlicher Bestandteil des ganzheitlichen Lernansatzes der Waldorfschulen ist das gemeinsame Musizieren. So sind bei uns Schulalltag und Schuljahr geprägt von Musik, sei es hörend oder selbst musizierend. Bei den vielen gemeinsamen Veranstaltungen und Feiern im Jahreslauf, gibt es kaum einen Tag, an dem nicht gesungen oder musiziert wird. Chor- und Orchesterarbeit haben an unserer Schule einen hohen Stellenwert.
    Nach dem gemeinsamen Flöten und Singen in den ersten Klassenstufen folgt das klassenübergreifende Musizieren im Mittelstufenchor und -orchester. Ein musikalischer Höhepunkt für die Schüler:innen der Klassen 9 bis12 ist das jährlich stattfindende Konzert von Oberstufenchor und -orchester, für das in intensiver Probenarbeit ein anspruchsvolles Programm einstudiert wird.

    Ebenso spielen quer durch alle Klassenstufen die bildenden Künste in unserem Stundenplan eine wichtige Rolle. Nachdem künstlerische Übungen in den ersten fünf Schuljahren mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer gemacht werden, beginnt in der 6. Klasse das Malen und Zeichnen als eigenständiger Unterricht bei einer Fachlehrerin/einem Fachlehrer. Im Vordergrund stehen den Altersstufen entsprechend verschiedene Ansätze und Techniken, Raumrichtungen, Stimmungen, der Farbkreis, gegenständliches Zeichnen, Perspektive, Licht und Schatten, Drucktechniken, um nur einige Aspekte zu nennen. Neben der Beschäftigung mit Beispielen aus der Kunstgeschichte, setzen sich die Schüler:innen in der Oberstufe in intensiven Arbeitsprozessen auch mit selbst gewählten Themenbereichen – wie beispielsweise den Temperamenten, Kindheit und Alter, Mann und Frau – künstlerisch auseinander, was zu eindrucksvollen Arbeitsergebnissen führt.

Eurythmie

  • Ein besonderes Bewegungsfach

    Eurythmie ist ein ganz besonderes Bewegungsfach, das an Waldorfschulen unterrichtet wird. Man kann sich Eurythmie als "sichtbar gemachte Sprache" oder "sichtbar gemachte Musik" vorstellen: Bewegungen des Körpers verbildlichen das, was in Worten oder Musik zum Ausdruck kommt. Mittel hierfür sind zum Beispiel den einzelnen Tönen und Buchstaben jeweils zugeordnete Gesten. Ursprünglich als Bühnenkunst von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie/Waldorfpädagogik, entwickelt, wurde die Eurythmie mit Entstehung der Waldorfschulen Teil des Lehrplans – als Fach, das neben dem künstlerischen Ausdruck auch Sprach- und Rhythmusgefühl, Konzentration, Koordination und soziales Miteinander fördert.
    In den ersten vier Jahren bewegen sich die Kinder nachahmend im Kreis, in Märchenspielen, zu kleinen Gedichten und einfachen Musikstücken. 
    In den Klassen der Mittelstufe werden neben altersentsprechenden Texten und Musikstücken auch geometrische Formen erarbeitet, wodurch der Orientierungssinn und die Raumerfassung der Schüler:innen geschult werden. 
    Die Beweglichkeit des Denkens wird in der Oberstufe durch das Ausführen noch komplexerer Raumformen geübt. Außerdem gewinnt hier das ästhetisch-künstlerische Element der Eurythmie stärker an Bedeutung, wenn die Schüler:innen anspruchsvolle Kompositionen und Texte verschiedenen Stilrichtungen und -epochen erarbeiten. 
    Mit ihren Bewegungs- und Ausdrucksformen kann die Eurythmie Lernprozesse unterstützen und die handwerklichen, sprachlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer auf eine ganz eigene Weise ergänzen. 

Gartenbau

  • Natur als Lernraum

    Gartenbauunterricht findet an unserer Schule für alle Schüler:innen von der sechsten bis zur zehnten Klasse statt. Dabei steht im Vordergrund, dass die Kinder und Jugendlichen durch den praktischen Umgang mit Erde, Pflanzen und Tieren ein reales, persönlich erlebtes Verhältnis zur Natur bekommen. Hierfür bieten unser Schulgelände sowie zwei große Schulgärten die idealen Voraussetzungen. Das ganze Jahr hindurch - bei Wind und Wetter - gehen die Schüler:innen allen grundlegenden gärtnerischen Tätigkeiten, wie etwa der sorgfältigen Bearbeitung des Bodens, dem Anbau und der Ernte von Gemüse und Blumen, der Pflege und Verarbeitung von Kräutern und Obst nach. Gesellschaft erhalten sie dabei von Schulziegen und Schulhühnern, die ebenfalls versorgt werden wollen. Nachhaltigkeit sowie ökologische Ansätze werden beim Gartenbau nicht nur theoretisch vermittelt, sondern im Umgang mit Boden, Pflanze und Tier lebendig erlebbar gemacht und angewandt. Dabei erlernen die Schüler:innen nicht nur den praktischen Umgang mit Werkzeugen, sie bekommen darüber hinaus ein Gefühl für Kreisläufe, ökologische Zusammenhänge und für die Verantwortung des Menschen gegenüber der Natur.

Die Kunst ist ewig, ihre
Formen wandeln sich.

Rudolf Steiner